Günther W. Dellenbusch
Geleitwort
THOMAS GROCHOWIAK, seit Jahrzehnten eine dynamische Kraft in der Welt der Kunst, gehört zu den Künstlern, die nach der Rückkehr aus dem Krieg und der Gefangenschaft die Kunstszene des Reviers entscheidend prägten. Die Gruppe »Junger Westen«, zu deren Gründern er gehört, wurde damals seine künstlerische Heimat. Für ihn und seine Weggenossen sollte das Bild nicht Schönmalerei sein, sondern primär eine aussagekräftige Spannung zum Inhalt haben. Auf seinem künstlerischen Weg ist er diesem Anspruch in seinen Bildern kontinuierlich bis in die Gegenwart treu geblieben; dabei ging er der Auseinandersetzung mit der Problematik zeitgenössischer Kunstrichtungen und Stile nicht aus dem Wege, er blieb ein konsequenter, aber undoktrinärer Maler. Das macht auch die Vielschichtigkeit und den Formen- und Farbreichtum seiner Werke aus und lässt den inneren Zusammenhang seiner Bilder aus verschiedenen Zeiträumen erkennbar werden.
Bei der Fülle seiner Tätigkeiten als Museumsleiter, Ausstellungsorganisator und -berater und in leitenden Funktionen in verschiedenen Künstlerbünden und Kunstvereinen ist es erstaunlich und bemerkenswert, wie sein künstlerisches Werk weiterhin an Umfang zunahm.
Sein Spätwerk wird von seinen Aufenthalten in Peking und Rom, wo er erst kürzlich als Ehrengast der Deutschen Akademie Villa Massimo gewesen ist, geprägt. 30 der dort entstandenen Bilder werden erstmalig in dieser Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.
Trotz vieler Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland ist sein Gesamtwerk bisher wenig bekannt geworden. Für den Kunstverein Oberhausen ist es eine ehrenvolle Aufgabe, das Gesamtwerk seines langjährigen Förderers und Beraters in einer repräsentativen Auswahl mit 125 Bildern aus öffentlichem und privatem Besitz den Bürgern unserer Stadt an der Stätte seines früheren Wirkens als Leiter der städtischen Galerie im Schloss Oberhausen zu zeigen.
Allen Leihgebern sei gedankt, die sich für einige Wochen von ihren Bildern getrennt und damit diese Ausstellung ermöglicht haben. Ein ganz besonders herzlicher Dank gilt Thomas Grochowiak für die Unterstützung des Kunstvereins bei der Zusammenstellung dieses Rückblicks auf sein bisheriges Werk.
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